Glossar

CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism)
Ein CO₂-Grenzausgleichsmechanismus der EU, der eine faire Bepreisung von importierten, kohlenstoffintensiven Gütern sicherstellt und "Carbon Leakage" verhindert.

CCF (Corporate Carbon Footprint)
Der Unternehmens-Kohlenstoff-Fußabdruck (CCF) beschreibt die gesamten THG-Emissionen eines Unternehmens, einschließlich direkter und indirekter Emissionen.

CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)
Eine EU-Richtlinie zur verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung, die die bisherige NFRD (Non-Financial Reporting Directive) erweitert.

CSR (Corporate Social Responsibility)
Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen über gesetzliche Anforderungen hinaus, etwa durch faire Lieferketten und Umweltmaßnahmen.

EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group)
Eine Beratungsgruppe der EU-Kommission, die Nachhaltigkeitsstandards und -berichte entwickelt und prüft.

ESG (Environmental, Social, Governance)
Steht für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – zentrale Kriterien für nachhaltige Unternehmen und Investitionen.

EPU (Ein-Personen-Unternehmen)
Unternehmen, das von einer einzelnen Person ohne Angestellte geführt wird, oft in der Selbstständigkeit oder als Freelancer tätig.

EU-Entwaldungsverordnung (EUDR)
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) reguliert seit Juni 2023 den Handel bestimmter Rohstoffe, um Entwaldung zu verhindern. Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Lieferketten entwaldungsfrei und umweltgerecht sind. Die EUDR ersetzt die EU-Holzverordnung (EUTR) und soll die globale Entwaldung eindämmen.

EU-Taxonomie (EU Taxonomy for Sustainable Activities)
Ein EU-Klassifikationssystem zur Definition nachhaltiger wirtschaftlicher Aktivitäten und zur Förderung grüner Investitionen.

GHG (Greenhouse Gases)
Englischer Begriff für Treibhausgase (THG), oft verwendet in internationalen Klimaschutzkontexten, z. B. im Greenhouse Gas Protocol.

Green Deal
Der Green Deal ist eine Initiative der EU, die das Ziel verfolgt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Er umfasst Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen, Förderung erneuerbarer Energien und nachhaltiger Wirtschaftspraktiken.

GU (Großunternehmen)
Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz von über 50 Mio. Euro bzw. einer Bilanzsumme über 43 Mio. Euro (gemäß EU-Definition). Sie haben oft eine internationale Marktpräsenz und umfassende Ressourcen.

Just Transition Fund (JTF)
Der Just Transition Fund (kurz JTF, Fonds für einen gerechten Übergang) ist ein mit Verordnung (EU) 2021/1056 vom 24. Juni 2021auf Grundlage des EU-Artikels 175[2] geschaffenes Instrument der Europäischen Union (EU), um gerechten regionalen Strukturwandel zur Klimaneutralität der EU bis 2050 zu unterstützen. Er wird auch als EU-Fonds für den gerechten Übergang bezeichnet. Er soll den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen und Menschen dabei helfen, die Auswirkungen der Transformation zur Klimaneutralität zu bewältigen.

KMU (Kleine und mittlere Unternehmen)
Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern und begrenztem Jahresumsatz/Bilanzsumme, die oft flexibel und regional tätig sind.
Die EU definiert KMU gemäß der Empfehlung 2003/361/EG wie folgt:
Mitarbeiterzahl: Weniger als 250 Beschäftigte.
Jahresumsatz: Höchstens 50 Millionen Euro oder​ Bilanzsumme: Höchstens 43 Millionen Euro.​

Definition der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ):
Die WKNÖ orientiert sich bei der Definition von KMU an der EU-Empfehlung, betont jedoch, dass es keine verbindliche Definition gibt. Als Anhaltspunkt wird die Empfehlung der EU-Kommission herangezogen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich: Klein- und Mittelbetriebe in Österreich - WKO

LCA (Life Cycle Assessment)
Die Lebenszyklusanalyse (LCA) bewertet die Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

NaDiVeG (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz)
Österreichische Umsetzung der NFRD, die große Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet.

Omnibus-Verordnung
Eine EU-Verordnung, die verschiedene bestehende Gesetze überarbeitet und aktualisiert, insbesondere im Bereich ESG und Nachhaltigkeit.

PCF (Product Carbon Footprint)
Der Produkt-Kohlenstoff-Fußabdruck (PCF) misst die gesamten THG-Emissionen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.

SDGs (Sustainable Development Goals)

Die SDGs sind 17 globale Ziele der Vereinten Nationen, die bis 2030 Armut bekämpfen, Ungleichheit verringern und die Umwelt schützen sollen. Sie fördern nachhaltige Entwicklung in Bereichen wie Gesundheit, Bildung und Wirtschaft.

THG (Treibhausgase)
Treibhausgase (THG) sind gasförmige Bestandteile der Atmosphäre, die zur Erderwärmung beitragen, wie CO2, CH4 und N2O. Ihre Wirkung wird in CO2-Äquivalenten gemessen.

VSME (Voluntary Sustainability Model for Enterprises)
Ein freiwilliger Nachhaltigkeitsstandard für KMU, der ihnen hilft, ESG-Kriterien in ihre Geschäftsstrategie zu integrieren.

  • Merkmale des VSME-Standards

    • Freiwillige Anwendung
      Unternehmen müssen den Standard nicht verpflichtend anwenden, sondern nutzen ihn als Hilfsmittel für nachhaltiges Wirtschaften.

    • Praxisorientierte Umsetzung
      Der Standard ist speziell auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zugeschnitten, die oft weniger Ressourcen für umfassende ESG-Berichte haben.

    • Anlehnung an bestehende ESG-Richtlinien
      VSME orientiert sich an übergeordneten Standards wie der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) oder den ESRS (European Sustainability Reporting Standards), bleibt aber einfacher in der Anwendung.

    • Modularer Aufbau
      Unternehmen können je nach Bedarf einzelne Module wie Umweltmanagement, soziale Verantwortung oder nachhaltige Unternehmensführung umsetzen.

    • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
      Durch nachhaltige Geschäftsprozesse können Unternehmen nicht nur Umwelt- und Sozialstandards einhalten, sondern sich auch gegenüber Kunden, Investoren und Partnern als verantwortungsbewusst positionieren.