Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Schlagwort. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wird sie zunehmend zur zentralen Zukunftsstrategie – ökologisch wie wirtschaftlich.

Nachhaltigkeit und KMU – Rückenwind aus dem Regierungsprogramm 2025 

Das Regierungsprogramm 2025 setzt deutliche Signale: Es will nachhaltiges Handeln erleichtern, Innovation fördern und Bürokratie abbauen. Für KMU bedeutet das neue Chancen – und konkrete Unterstützung. 

Steuerliche Anreize für nachhaltiges Wirtschaften 

Finanzielle Spielräume sind für Investitionen in Nachhaltigkeit oft entscheidend. Das Regierungsprogramm bringt hier einige wichtige Erleichterungen. So wird die Basispauschalierung für Selbstständige ab 2025 auf 320.000 Euro erhöht, 2026 folgt eine weitere Anhebung auf 420.000 Euro. Damit wird die Abrechnung vereinfacht – gerade für kleinere Betriebe ein Plus an Zeit und Effizienz. 

Zusätzlich wird eine steuerfreie Prämie von bis zu 1.000 Euro für Mitarbeiter:innen eingeführt, unabhängig davon, ob ein Kollektivvertrag vorliegt. Das stärkt nicht nur die Motivation im Team, sondern wirkt auch als direkter Kaufkraftimpuls. Auch der Gewinnfreibetrag wird ab 2027 auf 50.000 Euro erhöht – ein gezielter Anreiz für Investitionen in den Betrieb. 

Förderung von Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung 

Ein zentrales Thema des Regierungsprogramms ist die Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Unternehmen, die Materialien wiederverwenden oder Reparatur- statt Wegwerfmodelle etablieren, sollen besser unterstützt werden. Geplant ist der Abbau rechtlicher Hürden im Abfallrecht sowie im Gewerberecht, um zirkuläre Geschäftsmodelle einfacher umsetzen zu können. Zudem will die Regierung den Sekundärrohstoffmarkt stärken. Das bedeutet: Recycelte Materialien sollen nicht länger teurer oder aufwendiger sein als neue Rohstoffe. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz sollen heimische Abfallströme analysiert und besser genutzt werden – ein Vorteil für Unternehmen, die ressourcenschonend produzieren. 

Digitalisierung und Bürokratieabbau als Standortvorteil 

Gerade für KMU ist die Bürokratie oft eine echte Belastung. Deshalb kündigt das Regierungsprogramm eine umfassende Entbürokratisierungsoffensive an. Digitale Anmeldungen, kürzere Genehmigungsverfahren und ein "One-Stop-Shop"-Prinzip sollen die Verwaltung vereinfachen. Ein „Beraten statt Strafen“-Ansatz soll zudem für mehr Augenhöhe zwischen Betrieben und Behörden sorgen. 

Zudem wird ein jährlicher Entbürokratisierungsbericht eingeführt. KMU sollen so nicht nur von weniger Meldepflichten profitieren, sondern auch bei der Umsetzung neuer Vorgaben frühzeitig eingebunden werden – zum Beispiel über die neue Deregulierungseinheit im Außenministerium. 

Nachhaltige Förderungen mit klaren Regeln 

Die Förderpolitik soll grundlegend reformiert werden. Förderungen werden in Zukunft gezielter an konkrete Nachhaltigkeitsziele geknüpft – etwa Klimaschutz, digitale Transformation oder soziale Wirkung. Dabei gelten neue Bedingungen: Wer förderfähig sein will, muss Beschäftigung sichern und in Österreich Wertschöpfung schaffen. Die Förderungen werden zudem zeitlich befristet und regelmäßig auf ihre Wirkung geprüft. 

Ein Beispiel ist der geplante Transformationsfonds, der grüne Innovationen und die digitale Umstellung von Betrieben finanzieren soll – etwa über günstige Kredite, Beteiligungen oder Haftungen. Auch die öffentliche Auftragsvergabe soll stärker auf Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung achten. 

Nachhaltigkeits-Offensive 2025 

Besonders erwähnenswert ist die Nachhaltigkeitsoffensive, die für das Jahr 2025 mit einem Volumen von 10 Millionen Euro geplant ist. Ziel ist es, gezielt Projekte zu fördern, die Innovation mit Umweltschutz verbinden. Parallel dazu wird ein Standortpaket für Fachkräfte, Internationalisierung und Innovation mit weiteren 40 Millionen Euro geschnürt. Das ist auch ein klares Signal an exportorientierte, wachstumsstarke KMU. 

Fazit: Wandel mit Unterstützung 
Mit dem Regierungsprogramm 2025 wird Nachhaltigkeit für KMU nicht nur zur Pflicht, sondern vor allem zur echten Chance. Die Maßnahmen reichen von steuerlicher Entlastung über gezielte Förderungen bis hin zur Vereinfachung von Verwaltung und Recht. Für Betriebe, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln, bietet dieses Programm spürbaren Rückenwind – ökologisch, ökonomisch und sozial. 

Nachhaltigkeits-Offensive 2025: Was KMU jetzt wissen sollten 
Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein PR-Thema – sie wird zum Standard in der Wirtschaft. Für KMU bringt das Herausforderungen, aber auch neue Chancen. Mit der Nachhaltigkeits-Offensive 2025 setzt die österreichische Bundesregierung ein klares Zeichen: KMU sollen auf ihrem Weg zu mehr Umwelt- und Sozialverantwortung gezielt unterstützt werden. 

Was ist die Nachhaltigkeits-Offensive 2025? 
Die Nachhaltigkeits-Offensive ist ein Teil des Regierungsprogramms 2025 und stellt 10 Millionen Euro bereit – speziell für Maßnahmen, die klimafreundliches, ressourcenschonendes und sozial gerechtes Wirtschaften fördern. Ziel ist es, KMU zu helfen, sich auf die wachsenden ESG-Anforderungen einzustellen und zugleich ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. 

Warum ist das für KMU wichtig? 
Große Unternehmen sind ab 2025 verpflichtet, über Nachhaltigkeit nach dem neuen EU-Standard (CSRD & ESRS) zu berichten – und sie brauchen verlässliche Daten auch aus ihrer Lieferkette. KMU, die als Zulieferer oder Partner tätig sind, müssen daher ebenfalls nachweisen, wie nachhaltig sie wirtschaften. Wer jetzt handelt, ist im Vorteil. 

Welche Maßnahmen werden unterstützt? 

Die Details der Offensive werden noch konkretisiert, aber im Zentrum stehen: 

Beratung und Qualifizierung für Nachhaltigkeitsthemen
Investitionen in Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung
Unterstützung bei ESG-Berichterstattung für Unternehmenskunden
Förderungen für Umstellung auf nachhaltige Geschäftsmodelle 

Wie können KMU profitieren? 
KMU sollten die Förderungen frühzeitig nutzen, um interne Prozesse zu überprüfen, ihre Lieferketten nachhaltiger zu gestalten und sich auf Reporting-Anforderungen vorzubereiten. Auch kleine Schritte – wie die Einführung eines Umweltmanagementsystems oder die Schulung von Mitarbeitenden – können finanziell gefördert werden. 

Fazit: Nachhaltigkeit – jetzt praxisnah umsetzen 
Die Nachhaltigkeits-Offensive 2025 ist eine Chance für KMU, den Einstieg in die ESG-Welt nicht nur zu schaffen, sondern aktiv mitzugestalten. Wer vorbereitet ist, kann neue Aufträge sichern, Risiken minimieren und langfristig Kosten sparen. Jetzt ist der richtige Moment, um in nachhaltige Zukunftsfähigkeit zu investieren.