Unendliche Weiten des Weltraums – Innovationen aus NÖ erobern das Technische Museum Wien

Am Dienstag, den 20.2., wurde im Technischen Museum Wien die zweite Schau der Sonderausstellung „Innovation Corner“ zum Thema „Von der Forschung zum Erfolg: Innovationsgeschichten aus Niederösterreich mit Fokus Weltraumtechnik" erfolgreich eröffnet. Die Veranstaltung bot einen Einblick in wegweisende Projekte und Technologien aus der Luft- und Raumfahrt, welche die Innovationskraft Niederösterreichs unterstreichen. Die aktuelle Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der niederösterreichischen Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity und dem Technologie-Inkubator accent gestaltet.

„Unser Ziel ist es, in Niederösterreich ein Umfeld für Forschende, Studierende und Start-ups zu schaffen, das es ihnen ermöglicht, ihre innovativen Ideen erfolgreich in die Wirtschaft einzubringen, wie diese Ausstellung eindrucksvoll zeigt“, betont Doris Agneter, Geschäftsführerin von tecnet equity. Michael Moll, Geschäftsführer des accent Inkubators ergänzt: „In dieser Ausstellung werden Exponate aus Niederösterreich gezeigt, die deutlich machen, wie lebhaft heimische Forschung und Innovation nicht nur unsere tägliche Existenz, sondern auch den Blick in die unendlichen Weiten des Weltraums bereichern".

Die Bedeutung des Schutzes geistigen Eigentums wurde in einem Impulsvortrag von Thomas Fellner, einem renommierten Fachmann aus dem Patentamt, herausgestellt. Fellner betonte: Schutzrechte können geistigen Schöpfungen einen kommerziellen Wert verleihen und gerade bei Start-ups den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Margit Mischkulnig, Abteilungsleiterin für Weltraumangelegenheiten und Luftfahrttechnologien im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, sowie Andreas Geisler, Leiter der Agentur für Luft- und Raumfahrt, informierten in einem Impulsvortrag über die Bedeutung der Luft- und Raumfahrt für Österreich und Niederösterreich. Mischkulnig und Geisler erklärten: "BMK und FFG verfolgen gemeinsam ein Ziel: den Ausbau eines starken und wettbewerbsfähigen Weltraumsektors. Dieser soll hoch qualifizierte Arbeitsplätze, innovative Produkte, Dienstleistungen und wissenschaftliche Erkenntnisse generieren, die auf europäischer und internationaler Ebene erfolgreich sind und die grüne und digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen."

Die Ausstellung präsentiert sieben Projekte aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, die exemplarisch für den Ideenreichtum zahlreicher Unternehmen und Forschungseinrichtungen In Niederösterreich stehen. Diese Projekte verdeutlichen, wie Forschung und Innovation die nationale Wirtschaft stärken und Niederösterreich im globalen Technologiewettbewerb positionieren.

„Mit den gezeigten Projekten aus der Luft- und Raumfahrt stellt das Technische Museum Wien Österreichs Griff nach den Sternen in den Mittelpunkt des ‚Innovation Corners‘. Die präsentierten Arbeiten ausgewählter Start-ups und Forschungsinstitutionen zeugen vom Innovationsgeist und den praxisnahen Ausbildungsmöglichkeiten, die Niederösterreich in dieser spannenden Branche bietet," betonte Generaldirektor Peter Aufreiter.

Von der Forschung zur Innovation

In der ersten Podiumsdiskussion erörterten Experten den Weg von der Forschung zur Innovation. Armin Mahr, Geschäftsführer der Fachhochschule Wr. Neustadt, Johann Haag, Geschäftsführer der Fachhochschule St. Pölten, Udo Brändle, Geschäftsführer der IMC Fachhochschule Krems, und Michael Moll, Geschäftsführer accent Inkubator tauschten ihre Ansichten über die Herausforderungen und Chancen dieses Prozesses aus.
Armin Mahr betonte: „Wiener Neustadt etabliert sich als internationaler New Space Standort, mit erfolgreichen Satellitenmissionen unserer Studierenden. Die Förderung von Technologieunternehmen aus der Hochschule trägt zur nachhaltigen Standortentwicklung und zur Schaffung internationaler Top-Arbeitsplätze in Niederösterreich bei." Udo Brändle ergänzte: „Als Geschäftsführer des IMC Krems verbinden wir Forschung mit Innovation, geleitet von unserem IMC Credo: international, meaningful, curious. Wir öffnen durch unsere Neugierde Horizonte, lösen reale Probleme und treiben den Wandel voran. Kurz gesagt: Wir gestalten Zukunft“. Und Johann Haag abschließend: „Es freut mich, dass wir bei dieser besonderen Ausstellung dabei sind. Unser Projekt zur Satellitenkryptographie ist eine Erfolgsgeschichte, die unsere Forschungsstärke und Innovationskraft zeigt. Niederösterreichs Fachhochschulen und andere Forschungseinrichtungen machen bei dieser Ausstellung deutlich, welches großartige Potential in ihnen steckt“.

Herausforderungen und Chancen im Bereich Luft- und Raumfahrt

Die abschließende Diskussion zu den Herausforderungen und Chancen im Bereich Luft- und Raumfahrt in NÖ, bot Einblicke von Experten wie Michael Kitzmantel, Gründer der AT-Space GmbH, Alexander Reissner, Gründer der Enpulsion GmbH, und Carsten Scharlemann, Gründer der R-Space GmbH. Reissner betonte: „Wir sind in sehr kurzer Zeit vom erfolgreichen Start-up zu einem weltweit agierenden Marktführer geworden, sodass wir mittlerweile 200 Antriebssysteme im Orbit haben. Dabei ist es essenziell, dass man seine Innovationskraft nicht verliert, sondern aus einem ersten Produkt ein breites Portfolio zur Marktreife bringt und sich weiterentwickelt – so wie unseren ENPULSION NEO – das leistungsstärkste FEEP-Triebwerk, das jemals entwickelt wurde.“ Und Michael Kitzmantel ergänzte: „New Space hat eine enorme Dynamik entwickelt, durch die private Unternehmen den Zugang zum Weltraum erobern konnten. Heute fliegen mit unseren Komponenten in Antriebssystemen mehr als 700 Satelliten im Orbit. Das ist ein Riesenerfolg!“

Scharlemann abschließend: „Die Eröffnung des Innovation Corner im Technischen Museum hat gezeigt, dass ein Museum nicht nur das historische Gedächtnis unserer Gesellschaft ist, sondern es auch Impulse für die Zukunft setzen kann“.

Durch den Abend führte Brutkasten-Redakteur Martin Pacher.

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Mai 2024 im Technischen Museum Wien zu besichtigen.

Pressekontakt:

Beatrice Weisgram

tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH

Wirtschaftszentrum Niederösterreich

Niederösterreichring 2, Haus B, 5. Stock, 3100 St. Pölten

Tel: +43 676 6154294

weisgram@tecnet.at

www.tecnet.at

 

 

Bettina Lukitsch

Technisches Museum Wien

Mariahilfer Straße 212, 1140 Wien

Tel. +43 1 899 98-1200

presse@tmw.at

www.technischesmuseum.at/presse

https://twitter.com/tmwpress

 

Folgende Innovationen aus Luft- und Raumfahrt sind im Rahmen dieses Sonderformats im Technischen Museum Wien bis 26. Mai 2024 ausgestellt:

Satellitenkryptografie | Fachhochschule St. Pölten
Sichere Telekommunikation setzt eine sichere Kryptografie voraus. Bislang wurden dafür ausschließlich mathematische Methoden verwendet, demgegenüber steht eine physikalische Methode, die auf der Wechselseitigkeit der Funkübertragung und der Messung von Funkkanaleigenschaften basiert. Der Fachhochschule St. Pölten ist es gelungen, diese Technologie mithilfe der Bewegung von Satelliten auch über große Entfernungen einsetzbar zu machen.
https://www.fhstp.ac.at/de/newsroom/news/patent-zur-satellitenkryptografie

Gasverteiler- und Gasdruckdosierungssystem | RHP Space
Das Gasverteiler- und Gasdruckdosierungssystem des Unternehmens RHP Space ist Teil des Antriebssystems, mit dem seit einigen Jahren die Satellitenkonstellation OneWeb ausgestattet wird. In der Raumfahrt setzen sich diese normalerweise aus vielen verschiedenen Teilen zusammen, welche die Systeme sehr groß und unhandlich machen sowie einen enormen Prüfaufwand verlangen. RHP Space hat diesen Aufbau komprimiert und durch einen 3D-Block mit innenliegenden Verbindungsstrukturen ersetzt, was nicht zuletzt eine sehr effiziente und kostenreduzierte technische Überprüfung ermöglicht.
https://www.r-space.at/

CLIMB | Fachhochschule Wiener Neustadt Aerospace Engineering
Das Satellitenprojekt CLIMB ist Teil der praxisnahen Ausbildung des Master-Studiengangs Aerospace Engineering der FH Wiener Neustadt und verknüpft innovative Forschungsarbeit und internationale Vernetzung. Ziel der CLIMB-Mission ist es, die elektronischen Komponenten gezielt auf ihre Strahlungsresistenz im Van-Allen-Gürtel zu testen. Dieser gehört zum Magnetfeld der Erde und schützt sie vor hochenergetischer Strahlung aus dem All, die für die Elektronik von Raumfahrzeugen extrem gefährlich sein kann.
https://www.fhwn.ac.at/studiengang/master-aerospace-engineering#top

Transportdrohne Trogon | Fachhochschule Wiener Neustadt Aerospace Engineering
Das Institut für Aerospace Engineering der FH Wiener Neustadt arbeitet an neuen Konzepten für Fluggeräte und deren Aerodynamik, Stabilität und Strukturauslegung. Der ausgestellte Demonstrator im Maßstab 1:4 basiert auf dem Konzept einer schnellen Transportdrohne mit einer Spannweite von 14 Metern und einer Nutzlast von 500 kg, die eine Reichweite von 1.500 Kilometern bei einer Geschwindigkeit von 300 km/h erzielen soll und im Inneren Platz für Europaletten hat.
https://www.fhwn.ac.at/studiengang/master-aerospace-engineering

ASPOC Messinstrument | FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH
Das ausgestellte ASPOC-Instrument (Active Spacecraft Potential Control) des Forschungsunternehmens FOTEC der Fachhochschule Wiener Neustadt dient dazu, die elektrische Aufladung eines Satelliten durch Einflüsse wie UV-Licht oder Sonnenwind zu verhindern, was die sensiblen Messinstrumente des Satelliten stören oder beschädigen könnte. Durch die Fertigung des Instruments im 3D-Druck wird u. a. die Zusammenführung von Einzelteilen ermöglicht, wodurch Montagetätigkeiten entfallen, und Gewicht reduziert wird.
https://www.fotec.at/

ENPULSION NEO-Triebwerk | ENPULSION
Der elektrische Feldemissionsantrieb (Field Effect Electric Propulsion) erzeugt Schub durch Ionen und ein angelegtes elektrostatisches Feld. ENPULSION entwickelte das bisher leistungsstärkste FEEP-Triebwerk, das für eine einfache Integration in Raumfahrzeugen ausgelegt ist. Der Triebwerkskopf kombiniert Emissionsoberflächen und Treibstofftanks in einem einzigen Bauteil und verwendet als Festmetalltreibstoff das ungiftige, nicht unter Druck stehende Indium, wodurch die Triebwerke – im Vergleich zu anderen Treibstoffen für Raumfahrtantriebe – vollbeladen und ohne besondere Vorkehrungen an Kunden verschickt werden können.
https://www.enpulsion.com/

Black Eye | R-Space
Das Start-up R-Space arbeitet an der Durchführung von In-Orbit-Demonstrationsmissionen (IOD), die von entscheidender Bedeutung sind, wenn nachgewiesen werden soll, ob eine neue Weltraumtechnologie den Umgebungsbedingungen wie Strahlung, Hitze, Kälte und Vakuum standhalten kann. Die Konzeptstudie Black Eye von R-Space zielt darauf ab, die ausschlaggebenden technischen Anforderungen für den ersten österreichischen Satelliten, der auf Erdbeobachtung bzw. Aufklärung spezialisiert ist, zu sammeln und daraus ein vorläufiges Design abzuleiten.
https://www.r-space.at/

vlnr. vorne Peter Aufreiter, GD Technisches Museum Wien, Margit Mischkulnig, Abteilungsleiterin Weltraumangelegenheiten BMK, Andreas Geisler, Leiter Agentur Luft- und Raumfahrt FFG, hinten: Michael Moll, GF accent Inkubator, Doris Agneter, GF tecnet equity, Thomas Fellner, Stv. Leiter Gruppe Erfindungen Patentamt

Michael Moll, GF accent Inkubator, Michael Kitzmantel, CEO AT-Space GmbH, Alexander Reissner, CEO Enpulsion GmbH, Doris Agneter, GF tecnet equity, Carsten Scharlemann, CEO R-Space GmbH

Michael Moll, GF accent Inkubator, Johann Haag, GF FH St. Pölten, Doris Agneter, GF tecnet equity, Armin Mahr, GF FH Wr. Neustadt, Udo Brändle, GF IMC FH Krems

Vlnr. Vorne:  Peter Aufreiter, GD Technisches Museum Wien, Alexander Reisner, CEO Enpulsion GmbH, Johann Haag, GF FH St. Pölten, Margit Mischkulnig, Abteilungsleiterin Weltraumangelegenheiten BMK, Armin Mahr, GF FH Wr. Neustadt, Udo Brändle, GF IMC FH Krems

Hinten: Michael Moll, GF accent Inkubator, Andreas Geisler, Leiter Agentur Luft- und Raumfahrt FFG , Doris Agneter, GF tecnet equity, Carsten Scharlemann, CEO R-Space GmbH, Thomas Fellner, Stv. Leiter Gruppe Erfindungen Patentamt

 Fotos copyright: accent/APA Fotoservice/Ben Leitner